Mit einem Theater als Maturitätsarbeit und meinem Bachelorstudium in Filmwissenschaft befinde ich mich schon länger im Orbit der Kunstpoduktion / Analyse. Mein Studium lernte mir achtsamen, präzisen Umgang mit Details und förderte meine Faszination für Geschichten und deren Umsetzung.
Ich erhoffe mir mit meiner Bewerbung bei der Hörspielredaktion einen Einstieg in die Welt derjenigen Produktion, die mich mit dem Radio schon seit Kindesalter begleitet. Den Prozess des kreativen Umsetzens kennenzulernen, die Schritte nachzuvollziehen, welche zu dem führen, was mich fasziniert und mir in meinem Studium gelehrt wurde, genauestens zu untersuchen.
In einem Austausch wurde das Einsenden einer Arbeitsprobe erwähnt.
Da ich eine kleine Sequenz eines Audioexperiments einreichen wollte und dies mit einer Webseite etwas interaktiver gestaltet werden kann, wollte ich eine solche erstellen. Ich nutzte den Raum auch noch für ein informelles Motivationsschreiben, das meinen Bezug zu Audiogeschichten und meine aktuellen Auseinandersetzungen mit dem Medium illustrieren.
Der Übergang zur Audiosequenz findet sich am Ende dieser Seite.
Meine Faszination für Hörspiele begann mit der Schallplattensammlung meiner Cousins, welche mir viele Stunden Hörvergnügen bereitete. Die Haptik von Audioträgern, das stundenlangen Hören von "Kasperlitheater" und das damit einhergehenden Auflegen der Scheiben liesse dem knisternden Warten auf den Beginn der Titelmelodie, dem Spöbern nach weiteren Geschichten im Regal.
Als jüngstes Familienmitglied hatte ich das Glück, alle Kassetten meiner älteren Geschwister einsammeln und kategorisieren zu können sowie immer wieder zu hören. Besonders prägend waren dabei sicherlich viele der Erzählungen von Trudi Gerster, Märchengeschichten und Bibi Blocksbergs Abenteuer. Anhand Letzterer näherte ich mich dem Standarddeutschen an. Auch nutzte die Gelegenheit, selbst kleine Fabeln / Radiobeiträge auf leeren Kassetten aufzuzeichnen.
Mit den zahlreichen Fällen von Philip Maloney, den Drei ??? und Agatha Christie zeichnete sich meine CD-Sammlung durch kriminologischen Geschichten unterschiedlichster Art aus. Jedoch brach ich ab und an aus den gewohnten Hörerlebnissen aus und widmete mich den Audiobeständen der Schulbibliothek.
Die Ergänzung der haptischen Träger durch den Umfang der Podcast-Cloud liess die Anzahl meiner Erkundungen unterschiedlicher Genres deutlich ansteigen. Obwohl das Einschalten des Radios zu einer bestimmten Zeit für ein bestimmtes Hörspiel noch immer seinen ganz besondern Reiz behält, ist die Option des erneuten Hörens eine enorm erfüllend. Auch Online-Produktionen wie "Mockery Manor" oder "Death by Dying" nutzen die Episodenstruktur, die die Entwicklung einer Entdeckungsfreude beim Release begünstigen.
Ich hatte das Glück, dass mein Vater sein Bandequipment aus den 90er Jahren behalten hatte. Die Möglichkeit, bei meinen Experimenten mit Audio-Erzählungen ein gutes Mikrofon und Kabel benutzen zu können, ist sicherlich nicht ausschlaggebend für meine Passion. Trotzdem ist es eine zusätzliche Freude, mit diesen Geräten hantieren zu dürfen und dabei meinen Projekten erneut ein Stück der Haptik einschreiben zu können.
Eine Aufnahmekammer zu bauen war ein Projekt, welches in mehreren Etappen zustande kam. Ursprünglich waren die Aufnahmeversuche aufgrund besserer Schallisolation unter einer Daunendecke eingeplant. Dies erwies sich jedoch als logistisch unpraktisch. Danach folgte das Füllen meines Ikea-Schrankes mit Strickdecken, bis ich vor Kurzem in eine Rolle Schalldämmungsmaterial investierte, um so dem enorm willensstarken Echo die Stirn zu bieten.
Mein Instrument ist das Saxophon. Das Erleben von Hörspielen sowie die theoretische Auseinandersetzung mit Immersion und Dispositiv liessen mich auch den Bereich atmosphärischer Klanggestaltung untersuchen. Damit entstand für mich eine neue Faszination für Synths und Titelmusik, die Erzähltes stützen, oder ganz eigene, unerwartete Facetten aufleben lassen.
Als Student der Universität Zürich habe ich die Möglichkeit das Editing Angebot von Adobe vergünstigt zu nutzen. Der damit entstandene Spielraum um Neues auszuprobieren, ist vielfältig und aufregend, insbesondere wenn es um die Verknüpfung von Audioproduktion mit weiteren künstlerischen Themenfeldern, z.b. interaktivem Webdesign, geht.